Biwak 1895 - Der dritte Versuch
Allgemeines zum Projekt: Die HDG Infanterieregiment Nr.30 Graf Werder führte nun zum dritten Mal als Versuch ein historisch stimmiges Biwak durch, bei dem sämtliche Kompromisse an die heutige Zeit vermieden wurden. In korrekt gepacktem feldmarschmässigen Anzug wurde über eine Strecke von ca. 15 km zum Biwakplatz marschiert, die Verpflegung auf dem Marsch und im Biwak selbst war gemäss damaligen Vorgaben, lediglich einige privat beschaffte Utensilien wie Kaffeemühlen, Spielkarten, Tabakwaren, Branntwein, Käse wurden zusätzlich mitgeführt. Ein Experiment, das so unseres Wissens nach außerhalb unserer Gruppe bisher nicht durchgeführt wurde. Auch dieses Mal hatten wir uns vorgenommen noch einige Aspekte der Darstellung weiter auszuloten. So wurde während des Projektes z.B. darauf geachtet dass der Umgang untereinander den damaligen Gepflogenheiten entsprach und dass die Vorgesetzten entsprechend ihres sozialen Ranges behandelt wurden. Den Schwerpunkt legten wir allerdings dieses Mal auf das Üben von Alarmen,korrektes Melden, Wachwechsel im Feld und schnelles Auf- und Abbauen des Biwaks. Ebenso war angedacht während der Projektzeit an passenden Stellen Ausbildungsinhalte einzuflechten.
Die Teilnehmer: Der Trupp bestand dieses Mal aus Fähnrich Becker, den Gefreiten Peter ,Schwender und Bansky sowie den Musketieren Tessmann, Klein und Wallner und dem Hornisten Esser. | |||
Der Auftrag: | |||
Die Marschbefehle des Regimentskommandeurs knapp zusammengefasst: Durchführung eines Marsches von 15 km durch bergiges Gelände unter Abarbeitung von Ausbildungsinhalten im Felde ( Vorrücken in unwegsamem Gebiet, Stellungsbau, Verwundetentransport usw.) Vorrücken zum Vorposten an der Kreuzzung "Pflanzgarten", Einziehen des Postens und Weitermarsch zum Biwakplatz in der Flur "Lehmkaul" Errichten eines Marschbiwaks und weitere Ausbildung (Alarm, Feldwache) Am nächsten Morgen Rückmarsch ins Quartier. | |||
Die Durchführung: |
Am 06.05. um 7 Uhr wurde geweckt,Verpflegung ausgegeben und Marschbereitschaft hergestellt. Fähnrich Becker ließ gegen 9 Uhr antreten und die Truppe Formaldienst üben . Die oben gezeigten Marschbefehle des Regimentskommandeurs wurden überbracht und Fähnrich Becker ließ die Truppe nach dem Studium der Selbigen abrücken. Gleichzeitig wurden die Gefreiten Peter und Schwender zu einem Versorgungs- und Kontrollpunkt im Manövergebiet als Doppelposten abkommandiert.
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Während des Marsches wurde auch, gemäß der Befehle, das Vorgehen in offenem und bewaldetem Gelände sowie das Annähern an potentiell gefährliche Gebiete geübt.
Nach Eintreffen der Truppe und der Auffrischung der Wasservorräte wurde der Posten eingezogen und ein Orientierungsmarsch querfeldein durch dichten Wald mit Unterholz Richtung Biwakgelände durchgeführt.
Dort angekommen wurde den Teilnehmern nach dem Zusammenstellen der Gewehre durch unseren Fähnrich großzügiger weise 30 min Zeit zur Erholung gegeben bevor angetreten und das Biwak aufgebaut wurde.
Fähnrich Becker ließ erst mal für alle einen starken Kaffee rösten, mahlen und kochen und teilte anschließend die erste Sicherungswache ein.
Schnell stellte sich heraus das es sich bei den, sich nähernden, Personen um eine Angestellte des örtlichen Wirtes handelte, die einen Schinken und 3l Bockbier mit bester Empfehlung des Wirtes überreichte und um den Lazarettgehilfen-Schüler Wasniewski der im Namen des Regimentsarztes eine Gesundheitsinspektion der Truppe vornehmen sollte.
Nach
dem Abkochen und mehreren Alarmübungen wurde der Posten, sobald auf Grund
der Dunkelheit nichts mehr zu erkennen war, eingezogen.
Anschließend legte man sich eng aneinander gekuschelt noch mal hin um wenigstens ein wenig Schlaf zu bekommen.
Um 7:00 Uhr wurde die Herstellung der Marschbereitschaft befohlen. Diese war 7:30 hergestellt, Kochgraben und Latrine verfüllt und nach einer Anzugskontrolle wurde der Abmarsch gen Heimat befohlen.
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Unser
Fazit: |
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